Nara Sehenswürdigkeiten Top 10

Nara ist eine auf der Insel Honshu gelegene Großstadt. Bedeutend für die Stadt sind die Universitäten und die Textil- und Nahrungsmittelindustrie. Während der Nara Zeit von 710 bis 794 hat Nara Japan als Hauptstadt gedient. Zu dieser Zeit wurden auch die meisten der alten Tempelanlagen gebaut. Auch der Nara Park mit den Sikahirschen ist sehenswert. Aber auch Schreine und Ruinen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, gibt es hier. Die Stadt hat sehr viele alte und historische Bauwerke, die sehr sehenswert sind. Sie liegt im Süden auf der Insel Honshu. 364.125 Menschen leben in Nara. Damit ist die Stadt für japanische Verhältnisse eher mittelgroß. Ryota Murata, der Olympiasieger im Boxen war, stammt auch aus der Stadt. Ein besonderes Highlight findet jedes Jahr am 7. August statt: die rituelle Reinigung der Buddhastatue.

1. Der Todaiji Tempel

Wörtlich übersetzt bedeutet der Name des Tempels östlicher großer Tempel. Dieser buddhistische Tempel liegt direkt in der Stadt Nara. Hier steht auch die größte Bronzestatue von ganz Japan. Das größte Gebäude, das jemals aus Holz gebaut wurde, ist die Haupthalle des Todaiji Tempel Nara. Die Figur hat eine Höhe von 16,2 Metern und wiegt 452 Tonnen. Der Sockel ist noch einmal 30 Meter hoch. Des Weiteren befindet sich in der Anlage auch ein Shinto-Schrein, der der Gottheit Hachiman geweiht ist. Zur Nara-Zeit galt dieser als Schutzgott des großen Buddhas. Das Eingangstor wird von zwei Wächterstatuen gesäumt, die aus dem Jahr 1199 stammen. Sie sind 8,5 Meter hoch. Die gesamte Tempelanlage gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. 745 gab Kaiser Shomu den Auftrag zur Erbauung des Tempels. Die große Buddhafigur wurde allerdings erst im Jahr 751 fertig gestellt. 450 Tonnen Kupfer, 500000 Zimmerleute und 37000 Schmiede wurden benötigt um diese gewaltige Statue im Inneren des Tempels zu errichten. Bemerkenswert ist auch die verwitterte Holzstatue des Arhat Pindola-Bhāradvāja direkt neben dem Tempeleingang. Sie stammt aus dem 18. Jahrhundert. Da sich Pindola mit Zauberei beschäftigt haben sollte, musste er vor dem Tempel bleiben. Die Legende besagt, dass man einen Körperteil der Figur reiben soll und anschließend über den eigenen ebenfalls reiben soll. Dann bleibt dieser Körperteil von Krankheiten verschont. Vom 1. bis zum 14. März findet hier jedes Jahr die Shunie-Zeremonie statt. Und im April kann man hier die berühmte japanische Kirschblüte bewundern. Diese stellte die Regierung sogar unter Naturschutz. Sie ist mit eines der spektakulärsten Naturereignisse Japans.

2. Der Horyuji Tempel

Sein Name bedeutet übersetzt Tempel der Lehre Buddhas. Dieser buddhistische Tempel befindet sich in der japanischen Stadt Ikaruga. Diese gehört zur Präfektur Nara. Da sich auf dem Gelände des Horyuji Tempel Nara die ältesten noch erhaltenen Holzbauten der Welt befinden und zudem noch viele Nationalschätze, gehört das gesamte Gelände zum UNESCO-Weltkulturerbe und steht unter Denkmalschutz. Als Dank für seine Gesundung ließ Kaiser Yomei 600 n. Chr. den Tempel erbauen. Er stammt damit aus der Asuka-Zeit. Außerdem befindet er sich auf dem Gelände des ehemaligen Ikaruga-Palastes. Der Bezirk des Tempels wird in drei Teile geteilt. Der Westliche Bezirk wird durch das Haupttor aus dem 14. Jahrhundert betreten. Außerdem befindet sich hier die große Halle, die auch goldene Halle genannt wird. Die meisten der zentralen Heiligtümer befinden sich hier. Ebenso wie die fünfstöckige Pagode, die große Halle, das Glockenhaus und das Innere Heiligtum. Im Östlichen Bezirk befinden sich die Halle der Visionen und die Halle der buddhistischen Lehren. Den dritten Teil bildet die Galerie der Tempelschätze. Diese wurde in der Neuzeit errichtet und erst 1998 beendet. Diese Halle beherbergt viele der japanischen Kunstschätze.

3. Der Kofukuji Tempel

Dieser buddhistische Tempel liegt in der Stadt Nara. 669 wurde er gegründet. In der Heian-Zeit nahm die Bedeutung des Kofukuji Tempel Nara zu. 1180 wurde er im Krieg zerstört und im Anschluss durch eine private Finanzierung wiederaufgebaut. Der Tempel beherbergt drei wichtige Gebäude: die drei goldenen Haupthallen. Die erste, Hokuendo, wurde 721 durch die Kaiserinnen Gemmei und Genshō erbaut. Das heutige Gebäude wurde aber im Jahr 1210 rekonstruiert. Die zweite Halle, Tokondo, hat viele wichtige Schreine und Kulturschätze im Inneren. Im goldenen Saal ist ein Bild von Yakushi Nyorai, Buddha der Medizin und Heilung. 726 wurde sie von Kaiser Shomu errichtet. Das heutige Gebäude stammt aus dem Jahr 1415. Die dritte Halle, Chukondo, wurde von 710 bis 724 erbaut. 1819 wurde sie restauriert. Im Inneren liegen einige der bedeutendsten Reliquien. Auch die dreistöckige Pagode, Sanjunoto, stammt aus dem Jahr 1143. Gojunoto, eine fünfstöckige Pagode und ein bedeutendes Bauwerk der Tempelanlage, 725 erbaut. Sie hat eine Höhe von 50 Metern und ist damit die zweitgrößte in Japan. Zur Tempelanlage gehören außerdem noch ein Wildpark und der Sarusawaike-Teich. Seit dem Jahr 1998 gehört der Tempel zum UNESCO-Weltkulturerbe. Er ist der Tempel Nummer 9 auf dem japanischen Pilgerweg.

4. Der Kasuga Taisha Schrein

Er liegt in der japanischen Stadt Nara und ist ein Shinto Schrein. Er ist am Fuße der zwei heiligen Berge Kasugayama und Mikasayama gelegen. Auch befindet er sich in der Nähe des Kofukuji Tempels. Ursprünglich befand sich der Hauptschrein auf dem Mikasa Berg. Später wurde er an dessen Fuß verlegt. Der Kasuga Taisha Schrein Nara gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Er war der Schrein der Familie Fujiwara und wurde zu Beginn der Nara-Zeit (710-794) erbaut, obwohl die Legende besagt, dass er 768 erbaut wurden sein soll. Der Kofukuji Tempel wurde später zum Schrein dazugezählt. Bis zur Meiji Restauration waren die hier ansässigen Priester erbberechtigt. Der Weg zum Schrein geht durch den Nara Park, einem sehr schönen Wildpark. Hier leben zahme frei Hirsche. Über tausend steinerne Laternen säumen den Weg dorthin. Des Weiteren stehen im Botanischen Man'yo Garten sehr viele alte Pflanzen und Bäume. Auf dem Gelände des Kasuga Taisha Schreins befinden sich auch noch einige Nebenschreine. Am 13. März findet hier jedes Jahr das Kasuga-Matsuri, ein Fest der Ujigami statt. Es ist das wichtigste japanische Fest, das seit dem 13. Jahrhundert gefeiert wird. Am 14. und 15. August findet die Zeremonie der beleuchteten Laterne statt. Wie der Name vermuten lässt, werden hierbei viele tausend Laternen angezündet, die die Nacht erleuchten.

5. Der Isuien Garten

Dieser wunderschöne Garten befindet sich in der Stadt Nara. Er ist der einzige Garten der Stadt, den man bequem zu Fuß durchqueren kann. Des Weiteren ist er in zwei Teile unterteilt. Jeder dieser Teile verfügt über eine Pagode. Der Isuien Garten Nara umfasst eine Größe von 13.500 m². Die beiden Pavillons, Sanshutei und Teishuken, sind beide mit Strohdächern gedeckt. Der Name Sanshutei bedeutet Haus der drei Wunder. Im Garten befinden sich zwei Inseln mit den Skulpturen von Schildkröte und Kranich. Diese beiden Tiere repräsentieren die Langlebigkeit der Kultur der Japaner. Die Landschaft wird hier von Bäumen, sanften Hügeln und malerischen Seen geprägt. Der gesamte Park strahlt eine enorme Harmonie aus. Zur Gestaltung des Gartens wurden auch dekorative Steine verwendet, die zur Meiji-Ära sehr beliebt waren. Malerische mit Moos bewachsene Pfade, kleine Brücken und idyllische Plätzchen laden hier zum Verweilen ein. Im Neiraku Museum, direkt neben dem Park, befindet sich eine große Sammlung an traditionellem japanischem Porzellan.
Der Name des Isuien bedeutet Garten der am Wasser gegründet wurde. Dieser Name kommt von den Teichen im Garten, welche alle vom benachbarten Yoshikigawa-Fluss gespeist werden. Außerdem liegen in der Anlage des Gartens einige Teehäuser verstreut. Der Teil des Gartens hinter dem Teehaus ist im Jahr 1899 gegründet wurden und bildet den größten Teil des Gartens. Wunderschöne Wanderwege, dichte Moosteppiche und gepflegte Bonsais sorgen für diese einmalig schöne Landschaft.

6. Der Heijo Palast

Der Name des Palastes bedeutet Kaiserliche Residenzstadt Friedensburg. Während dem größten Teil der Nara Zeit war hier der Hauptsitz des Kaisers. 749 n. Chr. wurde der Palast erstmals von 50. Kaiser Kammu bezogen. Zu den Hauptgebäuden des Palastes gehörten die Audienzhalle, die Residenz des Kaisers, der Chodo-in und den Büros der Ämter. Alle diese Gebäude sind als Ruinenstätte noch sehr gut zu erkennen. Als aber auch die Hauptstadt verlegt wurde, begann der Palast zu verfallen. Schließlich war in der Kamakura-Zeit nichts von dem Palast mehr übrig. Aber die unterirdischen Anlagen blieben erhalten. Dennoch blieb der Palast auch weiterhin in kaiserlichem Besitz. 1955 wurde mit der Restauration begonnen und auch Ausgrabungen wurden vorgenommen und so konnten bis heute schon einige Teile fertig gestellt werden. 1959 wurde von der National Cultural Organization of Nara erklärt, dass am Gelände des Palastes nichts mehr verändert werden sollte. Seit 1998 ist das Gelände der Öffentlichkeit zugänglich. Das südliche Tor des Palastes, das Suzaku Tor, ist die Hauptattraktion und wurde komplett restauriert. Sein Name kommt vom roten Feuervogel, dem Schutzgott des Südens. Es hat die beeindruckenden Maße von 25 Metern Breite und 21 Metern Höhe. Man kann es auch begehen. Des Weiteren wurde es wegen der Erdbebensicherheit mit traditionellen Materialien und Beton erbaut. Zum Gelände gehört auch der To-in Garten. Heute befindet sich darauf ein traditionell angelegter Garten im japanischen Stil. In ihm gibt es einen Teich und verschiedene Gebäude. Seit 1998 gehört der Palast und auch der Garten zum UNESCO Weltkulturerbe. Eine Dauerausstellung zeigt die Vergangenheit des Heijo Palast Nara. Historische Fundstücke aus dieser Gegend werden in großen Sammlungen gezeigt.

7. Der Nara Park

Der Nara Park liegt direkt im Zentrum der Stadt Nara in Japan. Von Ost nach West hat er eine Größe von 4 Kilometern und von Nord nach Süd 2 Kilometer. Im Frühjahr blühen hier die berühmten japanischen Kischbäume. Das ist wirklich sehr schön anzusehen. Die vielen Sikahirsche gelten in Nara als heilig. Man sagt, dass die Gottheiten des Kasuga Taisha Schreines auf Hirschen ritten. Wer nicht aufpasst, von dem wird gern mal Futter stibitzt. An den Sonn- und Feiertagen im Oktober findet hier jedes Jahr das rituelle Schneiden der Hirschgeweihe statt. Den über 1200 Hirschen wachsen dann im Frühling neue Geweihe. Bis zur herbstlichen Paarungszeit werden diese Geweihe hart und stark. Das kann manchmal sogar gefährlich werden. Deshalb werden sie mit Netzen und Seilen von den Seko eingefangen. Ein Shintopriester schneidet dann das Geweih der Hirsche.
Viele kleine Bäche und Teiche machen den Park zu einem idyllischen Fleck Natur. In den Teichen schwimmen Koi Karpfen und Schildkröten. Gesäumt werden die Teiche von Weiden, die sich harmonisch in die Landschaft hier einfügen. Der Narapark gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Er stammt aus dem Jahre 1880.

8. Das Nara Nationalmuseum

Das Nara Nationalmuseum befindet sich im Nara Park. Es zählt zu den besten und bedeutendsten Kunstmuseen in ganz Japan. Das ursprüngliche Gebäude des Museums wurde von Katayama Tokuma entworfen. Es repräsentierte den Stil der Meiji Zeit. 1973 wurde ein zusätzliches Gebäude errichtet. Den Entwurf machte Junzo Yoshimura. Dieses Museum beherbergt viele historische buddhistische Kunstwerke. Dazu zählen Skulpturen, Bilder und Altargegenstände. Außerdem werden hier Kunstwerke von Tempeln und Schreinen aus der Nara Region gezeigt. Am bekanntesten ist wohl die hier ausgestellte Figur des sitzenden Buddha Yakushi aus dem 9. Jahrhundert. 1889 wurde das Nationalmuseum zuerst unter dem Namen Kaiserliches Nara Museum eröffnet. 1895 konnte hier die erste Ausstellung besucht werden. Erst seit 1952 hat das Museum seinen heutigen Namen. Im Jahr 1914 eröffnete die Shosoin Abteilung. 1980 wurde dann noch zusätzlich eine buddhistische Kunstbibliothek hier eröffnet. Das Originalgebäude des Museums wurde 1894 fertig gestellt und im Stil der französischen Renaissance erbaut. 1980 wurde dann das Forschungszentrum für buddhistische Kunst eröffnet. Seit 1989 ist dieser Bereich der Öffentlichkeit zugänglich. Das japanische Teezeremonie Haus Hassoan befindet sich in einem inneren Garten des Nationalmuseums von Nara. Es ist vor allem wegen seiner vielen Fenster so beeindruckend. Es ist eines der drei größten Teehäuser der Stadt. Das Museum ist nicht nur für Liebhaber alter Kunstschätze eine echte Empfehlung.

9. Naramachi

Das Stadtteil Naramachi der Stadt Nara in Japan ist das frühere Händler-Viertel der Stadt. Hier gibt es noch einige erhaltene Wohn- und Lagerhäuser. Diese sind noch im alten traditionellen Stil erbaut worden. Heute gibt es hier hauptsächlich Cafes, Restaurants, Geschäfte und Museen. Es ist ein angesagtes Viertel geworden. Hier kann man auch sehr gut einkaufen gehen. Früher waren die Häuser typische lange und schmale Stadthäuser. Hier lebten die Händler und verkauften zumeist in den gleichen Häusern auch ihre Waren. Einige dieser alten Häuser können heute noch besichtigt werden. Sie werden als machiya bezeichnet. Vor dem 15. Jahrhundert befand sich auf diesem Gelände der Gangoji Tempel. Er war einer der bedeutendsten Tempel der Nara Zeit und wurde zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Einige der Gebäude des Tempels sind bis in die heutige Zeit erhalten geblieben. Allerdings ist er nur noch ein kleiner Teil dessen, was er einmal war. Hier befindet sich außerdem noch die Koshi-no-Ie Residenz. Dieses ehemalige Händlerhaus ist heute für die Öffentlichkeit geöffnet. Es repräsentiert das beste Beispiel eines alten machiya Hauses. Ebenfalls befindet sich hier das Nara Handwerks Museum. Es zeigt die Kunst und das Handwerk hochwertiger Schreibgeräte, wie Pinsel und Tuschen. Das Naramachi Shiryokan ist ein Museum direkt im Zentrum des Viertels. Hier werden die bunten, roten oder weißen hängenden Affen ausgestellt. Des Weiteren befindet sich hier auch noch die Imanishike Shoin Residenz. Sie liegt im Osten von Naramachi. In diesem Haus wohnte ein wichtiger Tempelbeamter. Zu sehen gibt es hier einen hübschen Garten, einen sehr großen Innenraum und einen extra Teeraum.

10. Der Wakakusayama Berg

Ein besonderes Ereignis für das der Wakakusa Berg Nara bekannt ist, ist das Wakakusa Yamayaki. Bei diesem Ereignis wird das Gras am Berghang in Brand gesetzt und ein riesiges Feuerwerk wird entzündet. Das ist von der Stadt Nara in Japan aus gut zu sehen. Der Berg liegt direkt im Nara Park. Diese Veranstaltung gleicht einem richtigen Volksfest. Neben dem eigentlichen Feuerspektakel sorgen auch noch kleinere Darbietungen, Musik und Tanz für Unterhaltung. Dieses Wakakusa Yamayaki Festival zieht jedes Jahr tausende von Zuschauern aus der ganzen Welt an. Das Feuer verwandelt den Berg dann in einen leuchtenden roten Flammenkegel. Vor allem in der Dunkelheit der Nacht ist dies ein gewaltiges Schauspiel. Die Bezeichnung Yamayaki bedeutet „Berg braten“. Diese alte Tradition geht auf das Jahr 1760 zurück. Eine Ursache dieser Tradition könnte ein Streit zwischen zwei Tempeln gewesen sein. Andere Quellen behaupten der Grund für dieses Feuer wäre die Ausrottung von Wildschweinen und Schädlingen. Der Berg hat eine Höhe von 342 Metern.