Shikoku Sehenswürdigkeiten Top 10

Shikoku, zu deutsch "Vier Länder", ist eine der vier Hauptinseln Japans in der Seto-Inlandsee und besteht aus den ehemaligen, namensgebenden vier Provinzen Awa, Sanuki, Iyu und Towa, deren Grenzen den heutigen Präfekturen Ehime im Westen, Kagawa im Norden, Kochi im Süden und Tokushima im Osten entsprechen.
Über Honshu erreicht man Shikoku über mehrere Brücken. Die Akashi-Kaikyo-Brücke ist Teil der Kobe-Awaji-Naruto-Autobahn und führt über die Insel Awaji von der Stadt Kobe nach Naruto im Osten. Eine weitere Route, um nach Shikoido zu gelangen wäre eine Fahrt auf der Seto-Chuo-Autobahn von Hayashima nach Sakaide im Norden. Die dritte Möglichkeit führt über die Nishi-Seto-Autobahn von Onomichi in der Präfektur Hiroshima nach Imabari in Ehime.
Bekannt ist auch die Shikoku-Pilgerroute mit seinen 88 heiligen Stätten auf 1200 Kilometern Strecke auf der ganzen Insel.

1. Ritsurin Park

Einer der größten und schönsten Landschaftsgärten in Japan ist der Takamatsu Ritsurin Park Japan. Im Süden der Stadt Takamatsu gelegen, diente er früher als Sommerresidenz einer adligen Familie.
Auf insgesamt 780000 Quadratkilometer an dem Berg Shiun gelegen, erstrecken sich künstliche Hügel, Bogenbrücken, 13 Teiche mit prächtigen Koizüchtungen, ein Wasserfall und ein Volkskunstmuseum. Die Pavillons in den Gärten dienten früher als Wohnhäuser reicher japanischer Familien. Extra aus China oder anderen asiatischen Ländern importierte Steine runden das Gesamtbild ab. Ein besonderes Highlight des Parks sind die kunstvoll gestalteten Bäume, die über Jahre zu Tierformen gezüchtet wurden. Die pflanzliche Vielfalt reicht von naturbelassenen angelegten Wäldern, Blumenkreationen, riesigen Wasserlilien, weite Rasenflächen und seltenen, alleinstehenden Bäumen.
Eine perfekte Gesamtkonzeption durch Pflanzenfarben, Baukonstruktionen und Wege zeichnet den Park aus, um verschiedenartige Atmosphären von still bis aufregend zu erzeugen.

2. Megijima Insel

Die Megijima Insel Japan, oder auch Onigashima genannt, heißt auf Deutsch „Teufelsinsel“. Mit einer Größe von 2,66 Quadratkilometern ist sie der Insel Shikoku vorgelagert. Von Takamatsu aus ist sie mit der Fähre in 20 Minuten zu erreichen.
Hier entspringt auch eine der bekanntesten Märchen Japans; die Geschichte vom „Pfirsichjungen“ Momotaro Takamatsu in Onigashima Japan. Der Legende nach entsprang der Junge aus einem reifen Pfirsich, den ein älteres Paar gefunden hat. Mit allen Tugenden der Welt belegt, hat es sich der Junge zur Aufgabe gemacht, die gefürchtete Insel Onigashima vor Takamatsu von ihren Geistern zu befreien und die Schätze, welche sie bewachten, seinen Eltern zu schenken. Auf dem Weg dorthin schlossen sich ihm ein Fasan, ein Hund und ein Affe an, welche ihm halfen, den bösen, obersten Teufel der Insel zu überwältigen. Der Oni flehte, dass man ihm das Leben lassen solle und Momotaro forderte im Gegenzug alle Schätze der Megijimainsel, die er dann auch bekam.

3. Takamatsu Shikoku Mura

Das Takamatsu Shikoku Mura Japan ist ein Museumsdorf auf der Halbinsel Yashima in der Nähe der Stadt Takamatsu. Hier werden die unterschiedlichste Gebäude und Volkskünste der einfachen Leute unter freiem Himmel gezeigt. Die 33 ausgestellten Häuser aus ganz Shikoku wurden vor Ort auseinandergenommen und hier wieder aufgebaut, um die vergangenen Zeiten Japans zu veranschaulichen. Entworfen wurde das Freiluftmuseum vom Architekten Tadao Ando.
Eingebettet in einer wunderschön angelegten Landschaft werden zahlreiche alte Farmhäuser, Hängebrücken, Fischerhütten, Zucker- und Sojabohnenverarbeitungsgebäude wie beispielsweise Mühlen, Lagerhäuser und ein Kabuki-Theater aus den verschiedensten Epochen Shikokus gezeigt. Zudem liegt das Gelände auf einem historischen Schauplatz, das Schlachtfeld von der „Schlacht von Yashima“, wo sich die zwei verfeindeten Familien Heike und Genji bekämpften.
Da Yashima auf einem Lavaplateau liegt, kann man mit einer Drahtseilbahn den Berg hochfahren und einen atemberaubenden Blick auf das Binnenmeer und den benachbarten Inseln, unter anderem die größte Insel Shodo-Shima, werfen.

4. Kochi Burg

Die Kochi Burg Japan, das Wahrzeichen in der gleichnamigen Stadt in der Präfektur Kochi im Süden, wurde 1601 von Yamanouchi Kazutoyo gebaut und 1611 fertig gestellt. Sie ist eine sogenannte Hirayamajiro, auf Deutsch „Hügelburg“ und heute noch sehr gut erhalten. Die vergleichsweise kleine Festung ist eine der wenigen, originalen Bauten Japans und keine Nachkonstruktion aus der Nachkriegszeit, was diese Burg so besonders macht.
1727 brannte ein Großteil der ursprünglichen Festung nieder, danach errichtete man Neubauten, die 1753 fertig gestellt wurden. Von 1948 bis 1959 wurde die Burg aufwendig restauriert.
Das Gelände um die Burg umgibt ein der Öffentlichkeit zugänglicher Park und ist außerdem ein beliebter Ort zur Begehung der Hanami im Frühling, der traditionellen Kirschblütenfeierlichkeiten. Um zur Burg zu gelangen, muss man durch ein vergleichsweise großes Burgtor, welches Otemon-Tor genannt wird. Die Straße, die durch dieses Tor führt nennt sich Otetsuji, hier findet jeden Sonntag ein riesiger Markt mit über 600 Ständen statt. Vorwiegend werden hier landwirtschaftliche und handwerkliche Erzeugnisse und Delikatessen aus der Region verkauft.

5. Berg Godaisan Kochi

Der Godaisan Kochi Japan, zu Deutsch „Fünfkuppenberg“, der eigentlich ein Hügel mit einer Gesamthöhe von 145 Metern ist, liegt östlich der Stadt Kochi. Bekannt ist die Erhebung vor allem durch den berühmten Tempel Chikurin-ji, der auf der alten Pilgerroute liegt. Der Hügel steigt treppenartig in 5 Stufen an.
Namensgeber des Hügels und Erbauer des Tempels war Shomu-Tenno, der im Jahr 724 dieses Gelände wählte, weil die Landschaft angeblich dem chinesischen Godaisan ähnelte. Ein Mann namens Kukai ernannte später den Tempel zur 31. Station des Pilgerweges. Der Godaisan-Koen, beziehungsweise der Garten des Tempels wurde in der Muromachi-Epoche angelegt und beinhaltet einen Teich. Er wird als einer der schönsten Gärten Japans gehandelt, da man im westlichen Teil des Parks den Eindruck bekommt, der Tempel stünde auf dem Wasser. Nachdem der Tempel unter der Protektion der Fürsten von Tosa in der Edo-Zeit stand, entwickelt sich Chikurin-ji zu einem Zentrum der Lehre, welches auch heute noch von Schülern, Studenten und Lehrenden besucht wird, um göttlichen Beistand zu erbeten. Die 17 buddhistischen Statuen im Tempel zählen zu wichtigen Kulturgütern des Landes.
Auf der Erhebung hat man einen fantastischen Blick auf Kochi und der Bucht Urado.

6. Naruto Strudel

Zwischen der Stadt Naruto in Shikoku und der wesentlich kleineren Insel Awaji in der Seto-Inlandsee in der sogenannten Naruto-Straße befinden sich die Naruto Wasserstrudel Japan. Diese Gezeitenstrudel treten zweimal täglich in der 1,3 km breiten Meerenge auf und transportieren große Massen an Wasser von der Inlandsee zum Pazifik und wieder zurück. Da das Ganze hinein- und auch wieder hinausgeht, kann man also viermal täglich das Naturspektakel bewundern.
Die Veränderung der Höhe des Meeresspiegels zwischen der Inlandsee und dem Pazifik beträgt bis zu 1,5 Meter und die Strudel erreichen Geschwindigkeiten von 13-15 km/h, bei einer Springflut sogar bis zu 20 km/h. Damit sind diese Strudel die schnellsten in Japan und erreichen einen Durchmesser von 20 Meter.
Über die Brücke namens Uzunomichi, die unterhalb der Fahrbahn der Narutobrücke verläuft, kommt man nach 450 Metern auf der Naruto-Seite auf eine Aussichtsplattform, die sich 45 Meter über den Meeresspiegel erhebt. Da die Promenade vollständig verglast ist, lassen sich hier die Wasserstrudel in Ruhe beobachten.

7. Kotohira Kanamaruza Theater

Das Kabuki Theater in der Stadt Kotohira ist das älteste Theater Japans, welches noch in Betrieb ist. 1835 erbaut, wurde es in der Edo-Epoche bekannt. Ursprünglich wurde es errichtet, um Onishi-Shibai, eines der drei großen Theater, die in Osaka zu dieser Zeit existierten, zu imitieren.
1972 wurde das Kotohira Kanamaruza Theater Japan an seinen heutigen Standort verlegt. Das alte Gebäude dient heute der Nutzung vom Kotohira Volksmuseum. Seit 1990 heißt das Theater Kanamaruza, jedoch wechselte es im Laufe der Geschichte sehr oft den Namen, so wie es den Besitzer wechselte. Es gehört seit langer Zeit zu den wichtigen Kulturgütern des Landes, da das Theater komplett original erhalten ist, dies bedeutet auch, dass keine Elektrik verbaut wurde. Licht- und Schattenelemente auf der Bühne werden durch Jalousien und Kerzen hervorgerufen. Dies und andere für Kabuki-Theater typische Elemente kann man hier finden. Dazu zählen beispielsweise spezielle Laufstege durch das Publikum zur Darstellung des Charakters und Hub- und Drehbühnen.
Die Show „Shikoku Kompira Kabuki Oshibai“ im Kanamaruza Kabuki Japan lockt im Frühjahr viele Besucher an, zudem kann man eine Führung durch das Theater buchen, um in die Welt der Edo-Epoche einzutauchen.

8. Kochi Katsurahama Strand

Der Kochi Katsurahama Strand Japan ist einer der schönsten Strände des Landes. Am Pazifik, umgeben von Kieferwäldern und dem Park Katsurahama, lädt dieser kleine Ort zum verweilen und entspannen ein. Hier sollten nur gute Schwimmer ins Wasser gehen, da die Strömungen sehr stark werden können. Die großartige Aussicht macht dies aber mehr als wett.
Im Park Katsurahama befinden sich weitläufige Wanderwege, die oft von Einwohnern genutzt werden, ein kleines Aquarium und ein Museum sowie eine Statue in Strandnähe für den Samurai Sakamoto Ryoma aus Kochi, der ein bekannter Wegbereiter des modernen Japans war. In den lokalen Restaurants wird Katsuo no Tataki, eine Speise aus der Region Kochi, serviert.

9. Takamatsu Noguchi Museum

Namensgeber des Takamatsu Noguchi Museum Japan in einem Vorort von Takamatsu in Shikoku ist der amerikanische Bildhauer und Designer Isamu Noguchi, der am 17. November 1904 in Los Angeles geboren wurde und am 30. Dezember 1988 in New York verstarb. Durch seine japanischen Wurzeln verband er die westliche Kunst mit asiatischer Tradition. Kennzeichnend für seine Arbeit sind strenge, minimalistische und klare Strukturen in Skulpturen aus Naturmaterialien, die sich in das Landschaftsbild einfügen. Zudem waren das Design von öffentlichen Plätzen, Bühnenbildern und Spielplätzen Teil seiner Arbeiten. 1987 bekam er für seine herausragende Arbeit die National Medal of Arts vom Präsidenten der vereinigten Staaten verliehen.
Das eigentliche Noguchi Museum befindet sich in Long Island, New York. Er unterhielt aber mehrere Ateliers in Japan, unter anderem in Shikoku, das er 1969 eröffnete und heute das Isamu Noguchi Garden Museum ist. Ausgestellt werden 150 Kunststücke, Noguchis Wohnhaus und ein Skulpturengarten, die zusammen eine zu der Landschaft passende komplette Ausstellung ergeben.

10. Kotohira Konpirasan Schrein

Der Kotohira Konpirasan Schrein Japan, oder auch Kotohiragu genannt, ist ein Shinto-Schrein in der Stadt Kotohira in der Präfektur Kagawa in Shikoku.
Auf 521 Meter Höhe des Berges Zozu gelegen, führen 785 Stufen zum Hauptschrein und über 1000 zur heiligen Stätte des Tempels. Auch dieser Tempel liegt auf der Pilgerroute der 88 Tempel durch Shikoku. Auf dem Weg zum Schrein wurde ein Sake-Museum errichtet und zudem gibt es viele gekennzeichnete Steine mit eingeritzten Daten von Spendern.
Der Schrein diente der Gottheit, beziehungsweise Kami der Schifffahrt Omononushi, weshalb auch viele Seefahrer ein Amulett in Form des Kotohiragu-Schreins mit sich tragen. 1165 wurde Omononushi durch Sutoku-Tenno ersetzt.
In vielen verschiedenen Nebenschreinen werden weitere Kamis verehrt, darunter auch Kronprinz Shotoku Taishi, ein Regent der Asuka-Zeit, der unter anderem den Buddhismus zur Staatsreligion in Japan machte und umfassende Reformen zur Entwicklung des Landes einführte.
In den Omoteshoin- und Okunshoin-Gebäuden dieses Tempels werden auch Skulpturen und Malereien ausgestellt.